Digitalisierung im Handwerk
Handwerkskammer Heilbronn-Franken

Digitalisierung in der Region kommt voran

Pressemitteilung der Handwerkskammer vom 22. Mai 2018

Die Betriebe im Bezirk der Handwerkskammer Heilbronn-Franken haben in den vergangenen 12 Monaten im Landes- und Kammervergleich überdurchschnittlich in die Digitalisierung bei Technologien und Produktionsprozessen investiert. Im Vergleich zu anderen Kammern wurde dagegen weniger Augenmerk darauf gelegt, mit Digitalisierungsmaßnahmen neue Geschäftsfelder zu erschließen. Dies geht aus einer Umfrage unter rund 1.500 baden-württembergischen Handwerksbetrieben hervor. Davon 125 aus dem Kammerbezirk Heilbronn-Franken.


Schwerpunkt neue Technologien

Nach der Umfrage haben rund 49 Prozent der Handwerksbetriebe in der Region bei Technologien und Produktionsprozessen Digitalisierungsmaßnahmen angestoßen – rund 15 Prozent mehr als im Landesdurchschnitt (34 Prozent). Über Digitalisierung neue Geschäftsfelder zu entwickeln (circa 16 Prozent) oder neue Kundenkreise zu erschließen (rund 30 Prozent) war den Betrieben dagegen weniger wichtig als vielen anderen im Bundesland (rund 21 bzw. 43 Prozent).

 Für die kommenden 12 Monate geben sich die Handwerksbetriebe in der Region Heilbronn-Franken eher zurückhaltend. Im Landesvergleich wollen bei Geschäftsprozessen, neuen Technologien und der Gewinnung neuer Kunden zwischen 5 und 7 Prozent weniger Betriebe aus der Region in Digitalisierungsmaßnahmen investieren. Geplant sind vor allem der Ausbau der Internetangebote (rund 42 Prozent der Betriebe) und die Digitalisierung der Buchhaltung (rund 40 Prozent). 

Weder Chance noch Risiko

Die Mehrheit der Betriebe sieht die Digitalisierung weder als Chance noch als Risiko (rund 54 Prozent). Das sind rund 8 Prozent mehr als im Landesdurchschnitt. Genau umgekehrt ist es bei der Einschätzung, dass Digitalisierung eher als Chance angesehen wird. Das befürworten rund 48 Prozent im Landesdurchschnitt, aber nur circa 40 Prozent der Betriebe im Kammerbezirk Heilbronn-Franken.


Informationsbedürfnis unter Landesdurchschnitt

Ebenso unterschiedlich ist das Bild beim Informationsbedürfnis. Sowohl bei Geschäftsprozessen als auch bei Technologien, Entwicklung neuer Geschäftsfelder und der Erschließung neuer Kundenkreise wünschen sich die Betriebe im Landesdurchschnitt deutlich mehr Informationen sowie Qualifikations- und Unterstützungsangebote als die Betriebe in der Region. Weit auseinander driftet dabei insbesondere das Informationsbedürfnis nach Datenschutz und Cybersicherheit. Hier sehen nur rund 50 Prozent der Betriebe Nachholbedarf, landesweit sind es circa 64 Prozent.


Hausaufgaben teilweise schon gemacht

Martin Goedeckemeyer von Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Heilbronn-Franken hat dafür eine Erklärung: „Wir haben schon früh damit begonnen, das Thema Digitalisierung im Handwerk zu thematisieren und bieten entsprechende Vorträge, Seminare und Schulungen an. Die werden von den Betrieben gut angenommen. Viele haben deshalb ihre Digitalisierungshausaufgaben teilweise schon gemacht und befassen sich nicht mehr so sehr mit den großen Fragen, sondern mit den Details“, sagt er. Was den Betrieben in der Region der Umfrage zufolge bei der Digitalisierung unter den Nägeln brennt, betrifft vor allem drei Bereiche: Datenschutz – rund 30 Prozent wollen darüber mehr Informationen – Fördermittel für die Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen (circa 30 Prozent) und qualifizierte Mitarbeiter (rund 25 Prozent).