Fast 200 neue Meister für das Handwerk
Pressemitteilung der Handwerkskammer vom 2. Mai 2017
Eine Bühne voller Meister – das war wohl das beeindruckendste Bild bei der Meisterfeier der Handwerkskammer am 28. April. In der Heilbronner Harmonie rief Kammerpräsident Ulrich Bopp knapp 200 neue Meisterinnen und Meister des Handwerks auf die Bühne und erhob sie offiziell in den Meisterstand: „Sie stehen für das, was das Handwerk auszeichnet: Stärke, Mut und der Glaube an die eigene Zukunft. Seien Sie sich dessen stets bewusst und geben Sie dies an die jungen Menschen weiter, die Sie künftig ausbilden werden.“
Gute Aussichten
Moderiert wurde die Veranstaltung in diesem Jahr erstmals von Uwe Ralf Heer, Chefredakteur der Heilbronner Stimme. In kurzen Gesprächen fühlte er dem Präsidenten, den jungen Meistern und langjährigen Prüfern auf den Zahn. Auf seine Frage, was denn das Besondere an diesem Abend sei, antwortete Ulrich Bopp: „Die Freude der jungen Handwerker. Denn was wären wir ohne die Meister?“ Bopp betonte den hohen Stellenwert, die Qualität und die guten Zukunftsaussichten, die den Meisterbrief auszeichnen – vor allem in Zeiten des von ihm viel zitierten „Akademisierungswahns“.
Große Herausforderung
Viele der ausgezeichneten Jungmeister bestätigten die Aussagen des Kammerpräsidenten. „Der Meistertitel ist eine große Herausforderung für jeden Handwerker“, betonte Metallbauermeister Emanuel Köhnlein. Bessere Beschäftigungsmöglichkeiten und mehr Verdienst waren seine Gründe, um sich dieser Herausforderung zu stellen. Karosserie- und Fahrzeugbauermeister Matthias Kurrle erklärte, sein Beruf sei weit mehr als „bloß aufs Blech neihaue“. Anspruchsvolle Arbeiten, wie die Restauration von Fahrzeugen, zählten vielmehr zu seinen Aufgaben. „Die Karriereleiter hat noch viele weitere Stufen“, betonte der Stuttgarter.
Weitere Informationen
Eine Übersicht aller ausgezeichneten Jungmeister finden Sie hier:
Lösungen statt Probleme
Kraftfahrzeugtechnikermeister Markus Bauer war sich sicher: „Als Meister gibt es keine Probleme mehr, nur noch Lösungen.“ Die sind auch in der Prüfung gefragt, wie Kraftfahrzeugmechanikermeister Peter Kühner, Mitglied des Meisterprüfungsausschusses, erklärte. „Aufgaben bei uns sind zum Beispiel die Fehlersuche am Fahrzeug. Der Prüfer spielt dabei den Kunden.“ Er stehe voll hinter der Meisterprüfung und lerne durch die ehrenamtliche Tätigkeit auch immer etwas dazu.
Der Beste seines Jahrgangs
Das beste Ergebnis aller Absolventen erreichte in diesem Jahr Land- und Baumaschinenmechanikermeister Patrick Kandert. Der 22-Jährige erhielt für diese Meisterleistung von Herbert Sowa, Gebietsdirektor der Signal-Iduna Gruppe, den diesjährigen Meisterpreis. Die Urkunde und das Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro werden vom Versorgungswerk des Handwerks Region Heilbronn-Franken e.V. und der Signal Iduna gestiftet. Auch der Preisträger betonte, wie anspruchsvoll die Meisterprüfung sei. „Sie bietet aber die besten Zukunftsperspektiven. Ich freue mich auf jede neue Herausforderung, die sich mir stellt.“
Weinküferin erhält Frauenförderpreis
Den Frauenförderpreis der Heilbronner Regionaldirektion der Innungskrankenkasse (IKK classic) durfte Regionalgeschäftsführerin Silvia Braun an Weinküfermeisterin Silke Bögl überreichen. Die zweifache Mutter aus Bönnigheim war ursprünglich ausgebildete Bauzeichnerin. Zum Handwerk kam sie „wie die Jungfrau zum Kinde“, erklärte sie Moderator Uwe Heer. Nach der Elternzeit machte sie in Teilzeit eine Ausbildung zur Weinküferin. Nach vier Jahren als Gesellin entschloss sie sich, den Meister zu machen. Die Entscheidung hat sich für sie gelohnt: Silke Bögl erreichte das beste Ergebnis aller weiblichen Prüfungsteilnehmer. Für diese Leistung erhielt sie eine Urkunde sowie ein Preisgeld von 1.000 Euro.