Faszination Elektrotechnik
Karussell-Element

Elektrotechnikerin Rebekka Haug hat den Frauenpreis gewonnen. Faszination Elektrotechnik
Nach dem Abitur hat sie 2014 erstmal begonnen, Energiemanagement an der Hochschule In Künzelsau zu studieren. Da hat Rebekka Haug aus Nordheim bereits festgestellt: Elektrotechnik macht ihr Spaß.
Nach dem Studium ist sie deshalb nicht in die Industrie gegangen, sondern hat im Jahr 2018 bei einem Elektrofachbetrieb in Brackenheim eine Ausbildung zur Elektrotechnikerin begonnen. Ganz bewusst nicht im elterlichen Betrieb, Elektro-Haug in Nordheim. "Wenn der Chef nicht der eigene Vater ist, ist das für eine Ausbildung einfach besser", sagt sie. Man baue andere Beziehungen zu Kolleginnen und Kollegen auf, unterhalte sich auf gleicher Ebene, lerne andere Strukturen und Arbeitsweisen kennen.
Einstieg ins Familienunternehmen
Nach der Ausbildung ist die frischgebackene Gesellin dann im Jahr 2020 aber doch bei Elektro-Haug eingestiegen. Der von Urgroßvater Hugo Haug gegründete Handwerksbetrieb wird heute von Vater Peter Haug in dritter Generation geführt. Nun kann sie sich gut vorstellen, in ein paar Jahren in die Fußstapfen des Vaters zu treten.
"Ich bin nie dazu gedrängt worden, habe aber mit der Zeit selbst festgestellt: Das Elektrohandwerk liegt mir und ich habe einfach Spaß daran, Elektroinstallationen gemeinsam mit Kunden zu planen und sie dann auch umzusetzen", erklärt Rebekka Haug.
Meister in Teilzeit
Um in der Praxis zu bleiben, hat sie die Meistervorbereitungen in Teilzeit in Angriff genommen. "Das war ganz schön anstrengend", weiß sie zu berichten. Nach der Arbeit noch nach Öhringen, später nach Heilbronn zu fahren, sich abends und auch an Wochenenden nochmal hinzusetzen und zu lernen, hat Kraft gekostet.
Jetzt freut sie sich auf die Zusammenarbeit mit ihrem Vater im Betrieb. "Wir verstehen und gut, haben oft die gleichen Gedanken und bei Besprechungen sind wir uns meistens einig", sagt sie.
Faszinierendes Gesamtpaket
Im Hinblick auf die Nachfolge weiß sie, worauf sie sich einlässt. Auch ihr Lebenspartner ist darauf vorbereitet und zieht mit. Sie ist deshalb zuversichtlich, Leben und Arbeiten auch später als Chefin gut unter einen Hut zu bringen. Derzeit ist sie noch viel auf der Baustelle. Für sie ist es wichtig, weiterhin Berufserfahrungen zu sammeln. Im Umgang mit Kunden. Im Führen von Mitarbeitenden. In der Beurteilung der Situationen auf den Baustellen.
Was sie fasziniert, ist das Gesamtpaket des Elektrohandwerks. Von den groben Arbeiten im Rohbau bis zu den Feinarbeiten im Innenausbau, von der Installation von Photovoltaikanlagen auf dem Dach bis zum Einrichten von Wechselrichtern im Keller. "Es gibt ein breites Spektrum an Tätigkeitsfeldern. Das finde ich einfach spannend und schön", begeistert sie sich für ihren Beruf.