Pressemitteilung der Handwerkskammer vom 18. Dezember 2025Sie sorgen für mehr Nachwuchs im Handwerk

Im vergangenen Jahr hat die Vollversammlung der Handwerkskammer Heilbronn-Franken eine Ausbildungsoffensive beschlossen. Ziel ist es, junge Menschen nachhaltig für das Handwerk zu begeistern und Handwerksbetriebe bei der Nachwuchsgewinnung zu unterstützen. Darüber hinaus soll die Attraktivität des Handwerks gesteigert und dessen Wahrnehmung verbessert werden.

 Kammerpräsident Ralf Rothenburger, für den die Ausbildung des Handwerksnachwuchses ein Herzensthema ist, befürwortet die Ausbildungsoffensive ausdrücklich: „Wir möchten noch mehr Jugendliche als bisher für eine Ausbildung im Handwerk begeistern. Wie unsere neuesten Ausbildungszahlen zeigen, gelingt uns das aktuell sehr gut. Aber natürlich gibt es noch Steigerungspotenzial. Denn eine abgeschlossene Berufsausbildung im Handwerk ist ein stabiles Fundament für eine vielversprechende Zukunft. Davon profitieren die jungen Menschen, die sich für diesen Weg entscheiden, genauso wie unsere Handwerksbetriebe.“

Das Handwerk erleben

In den vergangenen Monaten konnten Ivonne Felsing und Roman Ritter, die beiden Berater für Nachwuchsgewinnung der Handwerkskammer, bereits erste Themenschwerpunkte setzen und Projekte anstoßen. Sie verstehen sich als Vermittler zwischen Jugendlichen, Eltern, Schulen und potenziellen Ausbildungsbetrieben. „Unsere Mission ist es, Schülerinnen und Schüler bereits frühzeitig mit dem Handwerk in Kontakt zu bringen”, sagt Ivonne Felsing. Als langjährige Mitarbeiterin der Handwerkskammer weiß sie, worauf es ankommt: „Es ist wichtig, das Handwerk selbst zu erleben. Denn nur so lernen die Jugendlichen es richtig kennen und entscheiden sich im Optimalfall für eine handwerkliche Ausbildung.“

Roman Ritter umreißt das Aufgabengebiet der beiden Berater für Nachwuchsgewinnung wie folgt: „Unser Job ist es, zwischen allen Beteiligten Brücken zu bauen und die daraus resultierenden Synergieeffekte zu nutzen.“ Um Jugendlichen noch mehr Praxiserlebnisse zu ermöglichen, sei die Mitwirkung der Handwerksbetriebe in der Region wichtig. „Wir müssen in die Köpfe der Jugendlichen. Das funktioniert allerdings nur durch praktische Erlebnisse, egal ob an der Werkbank, in der Backstube oder auf der Baustelle“, betont Ritter.

Wir müssen in die Köpfe der Jugendlichen. Das funktioniert allerdings nur durch praktische Erlebnisse, egal ob an der Werkbank, in der Backstube oder auf der Baustelle.

Roman Ritter, Berater für Nachwuchsgewinnung

Individuelle Zielgruppenansprache

In den vergangenen Monaten haben Felsing und Ritter ihr Netzwerk sukzessive ausgebaut und somit die Präsenz des Handwerks in den Klassenzimmern der Region verstärkt. „Wir haben mehr als 60 Schulen angeschrieben und stehen in regem Austausch mit den Lehrkräften, die an ihrer Schule für die Berufsorientierung zuständig sind. Inzwischen waren wir auch schon bei einigen Elternabenden zu Gast und konnten diese Plattform nutzen, um auf die Bedeutung des Handwerks und vor allem auf die Perspektiven für Jugendliche aufmerksam zu machen. Wir zeigen den Eltern konkret auf, wie wir sie bei der Vermittlung von Praktikums- oder Ausbildungsplätzen für ihre Kinder unterstützen können“, erklärt Ivonne Felsing.

Was die Bedeutung des Handwerks betrifft, hat sie eine klare Meinung: „Ohne das Handwerk geht nichts! In unserem Alltag nehmen wir das gar nicht so wahr. Aber ohne das Handwerk kommt kein Wasser aus dem Hahn und kein Strom aus der Steckdose.“ Die Herausforderungen der Zukunft – ob bei der Energiewende, beim Klimaschutz oder bei der Digitalisierung – seien darüber hinaus nicht zu stemmen. Die Klimaziele seien beispielsweise nur mit einem funktionierenden Handwerk zu erreichen, unterstreicht Felsing.

Ohne das Handwerk geht nichts! In unserem Alltag nehmen wir das gar nicht so wahr. Aber ohne das Handwerk kommt kein Wasser aus dem Hahn und kein Strom aus der Steckdose.

Ivonne Felsing, Beraterin für Nachwuchsgewinnung

Präsenz weiter ausbauen

In den kommenden Monaten möchten die beiden Berater für Nachwuchsgewinnung weitere Kontakte knüpfen, um die Ausbildungszahlen im Handwerk weiter zu steigern. Die aktuellen Ausbildungszahlen weisen bereits ein Plus von knapp sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. „Um nachhaltig erfolgreich zu sein, sind wir aber auch auf die Unterstützung der Handwerksbetriebe angewiesen. Es geht nur gemeinsam“, stellt Roman Ritter fest. Zusammen mit Ivonne Felsing möchte er die Präsenz des Handwerks bei Schul- und Bildungsmessen, in Jugendeinrichtungen sowie bei Organisationen wie der Agentur für Arbeit oder der Experimenta stetig ausbauen. Im Zusammenspiel mit den Partnern und weiteren Handwerksorganisationen wollen sie dafür sorgen, dass das Handwerk auch in Zukunft goldenen Boden hat.