Pressemitteilung der Handwerkskammer vom 21. Mai 2025Starker Zusammenhalt im Handwerk

Die Vollversammlung der Handwerkskammer traf sich zu ihrer Frühjahrssitzung. Die aktuelle Lage zeigt mehr denn je: das Handwerk muss die künftigen Herausforderungen gemeinsam angehen.  

Rund 50 Menschen Sitzen in einem Saal an Tischreihen.
Jérôme Umminger

Das Handwerk kämpft derzeit mit schwierigen konjunkturellen Bedingungen. Deshalb seien gezielte Impulse aus der Politik notwendig, erklärte Kammerpräsident Ralf Rothenburger bei der Vollversammlung der Handwerkskammer Heilbronn-Franken am Montag, 19. Mai. Er erhoffe sich von der neuen Bundesregierung mehr Planungssicherheit für Betriebe, bürokratische Entlastungen und Investitionen in die berufliche Bildung. Aber auch das Handwerk selbst sei gefordert. Er appellierte an seine Kolleginnen und Kollegen, sich weiterhin für den Zusammenhalt im Handwerk einzusetzen und die Zukunft des eigenen Berufsstandes aktiv mitzugestalten - beispielsweise durch das Ausbilden von jungen Menschen oder die Mitarbeit in Prüfungsausschüssen. „Wir sind eine Einheit und profitieren am Ende alle von diesem Einsatz“, so Rothenburger zum Thema Ehrenamt.

„Wir sind eine Einheit und profitieren am Ende alle von diesem Einsatz."

Kammerpräsident Ralf Rothenburger zum Thema Ehrenamt

Herausforderungen aktiv annehmen

Auch Gerd Schilling, Arbeitnehmer-Vizepräsident der Handwerkskammer, hofft, dass das Handwerk weiterhin gemeinsam an Lösungen arbeitet. „Die wirtschaftliche Lage und der Fachkräftemangel verlangen von uns Kreativität und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen“, sagte Schilling bei der Sitzung. Um Fachkräfte gewinnen und halten zu können, lohne es sich, Arbeitsmodelle flexibler zu gestalten und den Mitarbeitern mehr Verantwortung und gestalterische Freiräume zu überlassen.

Personal zu finden und an den Betrieb zu binden sei besonders für kleinere Betriebe eine Herausforderung, betonte Hauptgeschäftsführer Ralf Schnörr in seinem Bericht zu den Schwerpunkten der Kammerarbeit. Dementsprechend häufig würden die Angebote der Personalberaterin der Handwerkskammer in Anspruch genommen. Sie erarbeite gemeinsam mit Betrieben Maßnahmen und begleite auch deren Umsetzung.

Dass das Handwerk weiterhin als interessante Branche bei Jugendlichen punkten kann, zeigte Kerstin Lüchtenborg, Leiterin der Abteilung Berufsbildung. „Die Anzahl an neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen ist im Vergleich zu 2023 stabil geblieben“, so Lüchtenborg. Der genauere Blick in die Statistik ließ erkennen, in welchen Bereichen dennoch Handlungsbedarf besteht. „Zu viele Azubis brechen ihre Ausbildung ab oder schaffen die Abschlussprüfung nicht“, stellte Lüchtenborg fest. Diesen Themen widmet sich unter anderem die neue Beauftragte für das Prüfungswesen der Handwerkskammer. Sie kümmert sich um die Digitalisierung des Prüfungswesens und unterstützt die ehrenamtlichen Prüfer bei allen prüfungsrelevanten Fragen.

Interesse bei Jugendlichen weiter ausbauen

Wie spannend die Berufe und Aufgaben im Handwerk sind, vermittelt auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Handwerkskammer. „Über die sozialen Medien wie Instagram und Tiktok versuchen wir vor allem bei Jugendlichen das Interesse am Handwerk zu wecken“, berichtete Jérôme Umminger, Leiter der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Dieses Ziel verfolge auch die bundesweite Imagekampagne des deutschen Handwerks, die in diesem Jahr unter dem Motto „Wir können alles, was kommt“ für das Handwerk wirbt. Die Handwerkskammer sorge dafür, dass die Motive der Kampagne auch im Kammergebiet zu sehen sind, so Umminger. Etwa auf großflächigen Plakaten, auf Bussen und mit dem aktuellen Kampagnenspot, der in den Open-Air-Kinos der Region laufen wird.