Pressemittteilung der Handwerkskammer vom 9. Juli 2025Vom Hauptschulabschluss zur Bestmeisterin

Die Feinwerkmechaniker-Meisterin Larissa Wohlfarth aus Ingelfingen hat als beste Jungmeisterin des Abschlussjahrgangs 2024/2025 den mit 1.000 Euro dotierten Frauenpreis der IKK Classic gewonnen.

Feinwerkmechanikermeisterin Larissa Wohlfarth ist die jahrgangsbeste Handwerksmeisterin und erhielt den Frauenpreis 2025
Silke Koska/Foto Haass

Larissa Wohlfarth ist eine Frau, die seit jungen Jahren voll auf Aus- und Weiterbildung sowie auf Qualität setzt. Aber der Reihe nach: Nachdem sie im Jahr 2017 ihren Hauptschulabschluss gemacht hatte, entschied sich die heute 22-Jährige für die gewerbliche Schule in Künzelsau mit dem Schwerpunkt MINT-EC, in dem mathematisch-naturwissenschaftliche Inhalte gefördert werden.

Frühzeitige Entscheidung für den Meisterkurs

Da ihr der Bereich Metall am besten gefiel, begann Larissa Wohlfarth nach zwei Jahren an der gewerblichen Schule und dem Erwerb der Mittleren Reife im Jahr 2019 eine Ausbildung zur Industriemechanikerin. Als Ausbildungsbetrieb entschied sie sich für die Firma Bürkert in ihrem Heimatort Ingelfingen, einen der weltweit führenden Hersteller für Mess-, Steuer- und Regeltechnik. Den größten Spaß bereitete ihr während der Ausbildung das Fräsen. „Weil man dabei immer schnell die Veränderungen am Werkstück sieht“, sagt sie.

Auch die Projekte mit den anderen Auszubildenden im Dienstleistungszentrum von Bürkert, bei denen sie gemeinsam Einzelteile angefertigt haben, sind ihr in guter Erinnerung geblieben. Dank ihrer starken Leistungen und ihres frühzeitigen Wunsches, noch den Meistertitel draufzupacken, konnte Larissa Wohlfarth ihre Ausbildung um ein halbes Jahr auf drei Jahre verkürzen. „In der Berufsschule hat’s mit dem Lernen gut geklappt. Da dachte ich mir: ‚Warum nicht weitermachen?‘ Auch unsere Berufsschullehrer haben uns motiviert, im Anschluss an die Ausbildung noch den Meister zu machen“, berichtet die leidenschaftliche Handwerkerin.

Ich erhoffe mir, mit meiner Geschichte insbesondere Frauen für eine Tätigkeit im Handwerk begeistern zu können.

Larissa Wohlfarth

Frauen für das Handwerk begeistern

Nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung begann Larissa Wohlfarth nicht nur den Meisterkurs im Bereich Feinwerkmechanik, sondern nahm auch eine Vollzeitstelle in der Qualitätssicherung bei Bürkert an. Das bedeutete: Während andere den Feierabend genießen konnten, ging sie im ersten Jahr des Meisterkurses viermal und im zweiten Jahr dreimal pro Woche zur Meisterschule. „Die Herausforderung, Vollzeit zu arbeiten und parallel die Meisterschule zu besuchen, war natürlich groß“, blickt sie zurück und ergänzt: „Gleichzeitig habe ich so viele Leute kennengelernt, mit denen ich mich austauschen konnte. Jeder hat einen anderen Job und unterschiedliche Blickwinkel, was es extrem spannend gemacht hat.“

Der Firma Bürkert bleibt Larissa Wohlfarth weiterhin treu. Inzwischen wird sie im Bereich Forschung und Entwicklung eingesetzt und bildet sich auch nach ihrem Meistertitel weiter. Ob sie ihren eingeschlagenen Weg wieder so wählen würde? „Auf jeden Fall! Ich kann guten Gewissens empfehlen, die Meisterschule zu besuchen. Ich hatte immer Spaß und würde es jederzeit wieder machen.“ Ein Punkt liegt der Frauenpreisträgerin nun besonders am Herzen: „Ich erhoffe mir, mit meiner Geschichte insbesondere Frauen für eine Tätigkeit im Handwerk begeistern zu können.“



Larissa Wohlfarth bei der Arbeit an einer CNC-Fräsmaschine Larissa Wohlfarth bei der Arbeit an einer CNC-Fräsmaschine im Bildungszentrum am Criesbacher Campus von Bürkert.
Tuba Kiziltepe