Pressemitteilung der Handwerkskammer vom 14. Oktober 2021Betriebe starten mit Schwung in den Herbst
Die meisten Handwerker verzeichnen aktuell gute Geschäfte. Das zeigen die Ergebnisse der Konjunkturumfrage der Handwerkskammer, die von Mitte bis Ende September durchgeführt wurde. „Zwar sind anderthalb Jahre Pandemie auch am Handwerk nicht ganz spurlos vorbei gegangen“, sagt Ulrich Bopp, Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken. „Doch die Zeit der harten Einschnitte scheinen wir hinter uns zu haben.“ Die meisten Betriebe sind wieder sehr gut ausgelastet und haben eine gute Auftragslage. „Den Aufschwung bremsen könnten aber neben hohen Einkaufspreisen und Lieferengpässen vor allem die fehlenden Fachkräfte“, meint Bopp. Darauf deuten auch die Ergebnisse einer aktuellen Sonderumfrage hin. Rund 40 Prozent der Betriebe gaben dabei an, derzeit offene Stellen zu haben – insbesondere für Handwerksgesellen. „Rund drei Viertel der Betriebe finden trotz großem Aufwand keine geeigneten Fachkräfte“, erklärt Ulrich Bopp. In den meisten Fällen gebe es gar keine Bewerbungen auf die Stellen. „Das ist eine dramatische Entwicklung, die auch die neue Bundesregierung dringend angehen muss. Denn die großen Zukunftsprojekte wie Klimaschutz, bezahlbarer Wohnraum oder Digitalisierung lassen sich ohne geeignete Fachkräfte im Handwerk nicht umsetzen“, mahnt der Kammerpräsident.
Geschäftsentwicklung
Für mehr als drei Viertel der befragten Betriebe liefen die Geschäfte im dritten Quartal 2021 gut (76,2 Prozent, Vorjahr: 52,3 Prozent). 17,4 Prozent waren zufrieden (Vorjahr: 31,3 Prozent). Nur 6,4 Prozent klagten über schlechte Geschäfte (Vorjahr: 16,4 Prozent). Für die nächsten Wochen zeigen sich die Befragten verhalten optimistisch. Die Mehrheit rechnet mit einem gleich bleibenden Niveau (73,4 Prozent, Vorjahr: 58,9 Prozent). Etwa jeder Fünfte rechnet mit einer Verbesserung (20,6 Prozent, Vorjahr: 30,6 Prozent). Schlechtere Geschäfte erwarten nur 6 Prozent (Vorjahr: 12 Prozent)
Auftragsentwicklung
Die Auftragslage zeigt sich im Vergleich zum Vorjahr relativ stabil. Es gab zwar weniger Zuwächse, gleichzeitig hatten auch weniger Betriebe sinkende Auftragseingänge. Von den Befragten verzeichneten 22,9 Prozent gestiegene (Vorjahr: 24,7 Prozent) und 19,1 Prozent gesunkene Aufträge (Vorjahr: 24,8 Prozent). Für die kommenden Wochen erwarten 30 Prozent der Befragten (Vorjahr: 39,4 Prozent) mehr und 10,7 Prozent (Vorjahr: 14,0 Prozent) weniger Aufträge.
Betriebsauslastung
Die Auslastung der Betriebe in der Region hat sich verbessert. Mehr als die Hälfte der Betriebe sind sehr gut ausgelastet (57 Prozent, Vorjahr: 36,1 Prozent). Über ihre eigentlichen Kapazitäten ausgelastet waren 11, 4 Prozent (Vorjahr: 16,3 Prozent). 22 Prozent der Betriebe waren gut ausgelastet (Vorjahr: 25,2 Prozent). Der Anteil der Betriebe mit größeren freien Kapazitäten hat sich im Jahresverlauf mehr als halbiert (9,6 Prozent, Vorjahr: 22,5 Prozent).
Umsatzentwicklung
In den letzten Wochen haben sich die Umsätze vieler Betriebe positiv entwickelt. 31,5 Prozent der Befragten (Vorjahr 31,4 Prozent) konnten sich über mehr Umsatz freuen. Bei 14,5 Prozent (Vorjahr: 29,6 Prozent) waren die Umsätze gesunken. Für die nächsten Wochen rechnet jeder dritte Betrieb (33,8 Prozent; Vorjahr: 42,4 Prozent) mit einem Umsatzplus. Nur 8,3 Prozent der regionalen Handwerker erwarten ein Umsatzminus (Vorjahr: 12,6 Prozent).
Beschäftigte
In den letzten Wochen haben 14,3 Prozent der Betriebe mehr Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahr: 12,7 Prozent). Allerdings hat sich auch bei jedem zehnten Betrieb die Belegschaft verkleinert (10,4 Prozent, Vorjahr: 4,9 Prozent). In den nächsten Monaten planen 12,5 Prozent der Befragten mehr Personal ein (Vorjahr: 5,2 Prozent). Mit weniger Beschäftigten rechnen nur 3 Prozent der Betriebe (Vorjahr: 4,0 Prozent).
Weitere Informationen
Die vollständigen Ergebnisse der aktuellen Umfrage finden Sie im Konjunkturbericht.