Pressemitteilung der Handwerkskammer vom 16. April 2021Optimismus trotz Stimmungstief
In den ersten Monaten des Jahres hat sich die Stimmung in vielen Handwerksbetrieben weiter eingetrübt. Das zeigen die Ergebnisse der Konjunkturumfrage der Handwerkskammer, die von Mitte bis Ende März durchgeführt wurde. „Aufgrund der Corona-Pandemie sind die Umsätze bei vielen Handwerkern rückläufig. Das drückt natürlich auf die Stimmung“, erklärt Ulrich Bopp, Präsident der Handwerkskammer Heilbronn-Franken. „Dennoch ist das Handwerk insgesamt bisher glimpflich durch die Krise gekommen. Bei den meisten Handwerkern laufen die Geschäfte noch gut“, freut sich Bopp. Aber nach nun einem Jahr Pandemie sind die Reserven vieler Betriebe weitgehend aufgebraucht. Trotzdem sind die Erwartungen der Handwerker deutlich optimistischer als noch zu Beginn des Jahres. „Ich hoffe sehr, dass sich diese positiven Erwartungen auch bald erfüllen“, betont Ulrich Bopp
Geschäftsentwicklung
Etwas mehr als die Hälfte der befragten Betriebe bewertete ihre Geschäftslage im ersten Quartal 2021 noch mit gut (54,8 Prozent, Vorjahr: 71 Prozent). Ein Fünftel der Betriebe zeigte sich noch zufrieden (20,9 Prozent, Vorjahr: 13,6 Prozent). Für rund ein Viertel liefen die Geschäfte schlecht (24,3 Prozent, Vorjahr: 15,4 Prozent). Für die nächsten Wochen erwartet die Mehrheit der Befragten, dass sich ihre Lage nicht verändert (55,6 Prozent, Vorjahr: 49,1 Prozent). Viele Handwerker rechnen aber auch mit besseren Geschäften (37 Prozent, Vorjahr: 15,9 Prozent). Nur wenige Betriebe fürchten, dass sich die Geschäftslage weiter verschlechtert (7,4 Prozent, Vorjahr: 35,1 Prozent).
Auftragsentwicklung
Bei den Aufträgen hat sich die Lage etwas gebessert. Trotzdem verzeichnen noch etwas mehr Handwerker ein Minus (33 Prozent, Vorjahr: 31,4 Prozent) als ein Plus (29,1 Prozent, Vorjahr: 23,8 Prozent). In den kommenden Wochen erwartet ein Großteil der Handwerker jedoch steigende Aufträge (39,9 Prozent, Vorjahr: 21,1 Prozent). Nur rund 13 Prozent der Handwerker gehen von weniger Aufträgen aus (Vorjahr: 32,8 Prozent).
Betriebsauslastung
Insgesamt hat sich die Auslastung der Betriebe in der Region im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert. Der Anteil derer, die noch große Kapazitäten frei haben, hat sich im Jahresverlauf verdoppelt (27 Prozent, Vorjahr: 13,4 Prozent). Weniger Betriebe berichten entsprechend von einer guten (21,5 Prozent, Vorjahr: 26,4 Prozent) bis sehr guten Auslastung (36,9 Prozent, Vorjahr: 45,7 Prozent). Der Anteil der Betriebe, die über ihre Kapazitäten ausgelastet sind, blieb dagegen nahezu unverändert (14,7 Prozent, Vorjahr: 14,5 Prozent).
Umsatzentwicklung
Bei den Umsätzen verzeichnete die Mehrheit der befragten Handwerker einen Rückgang (41,4 Prozent, Vorjahr 31,3 Prozent). Immerhin knapp ein Viertel der Betriebe konnten sich über steigende Umsätze freuen (23,5 Prozent, Vorjahr: 20,3 Prozent). Für das nächste Quartal sind die Handwerker aber optimistisch. Mehr als die Hälfte erwartet steigende Umsätze (53,8 Prozent, Vorjahr: 23,8 Prozent) und nur rund 13 Prozent rechnen mit weiteren Rückgängen (Vorjahr: 31,3 Prozent).
Beschäftigte
In den letzten drei Monaten beschäftigten 8,5 Prozent der Betriebe mehr Mitarbeiter (Vorjahr: 6,8 Prozent) während sich bei 12,6 Prozent die Belegschaft verkleinerte (Vorjahr: 13,2 Prozent). In den kommenden Monaten planen jedoch 12,7 Prozent der Befragten wieder mehr Personal ein (Vorjahr: 10,7 Prozent). Mit weniger Beschäftigten rechnen nur 4,8 Prozent der Betriebe (Vorjahr: 6,8 Prozent).
Weitere Informationen
Die vollständigen Ergebnisse der aktuellen Umfrage finden Sie im Konjunkturbericht.