Eine Frau und zwei Männer stehen im Büro und schauen sich gemeinsam Unterlagen an.
Andreas Scholz

Auch dank der Beratungsleistung der Handwerkskammer verwirklichte sich Jutta Schneider den Traum von der eigenen FirmaGeglückte Firmenübergabe

Idyllisch an der Jagst liegt der Elektrotechnikbetrieb von Jutta Schneider. Grüne Wiesen und schattige Flussauen grenzen an das Betriebsgelände in Crailsheim-Jagstheim. In luftiger Höhe zieht auf dem alten Backstein-Schornstein ein Storchenpaar seine Jungen groß. "Vor zehn Jahren haben wir da oben einen Storchenkorb platziert und der wurde gleich angenommen", freut sich Dieter Taubitz. "Die Störche sorgen bei uns im Geschäftsalltag oft für Gesprächsstoff", ergänzt Jutta Schneider. Sie hat im jahr 2015 den Elektrotechnikbetrieb von Dieter Taubitz übernommen. Aus der Firmierung als GmbH ihres Vorgängers wurde eine Einzelunternehmung.

Lebenswerk in guten Händen

Inzwischen beschäftigt Jutta Schneider in ihrem Elektrotechnikbetrieb einen Meister, zwei Facharbeiter, zwei Auszubildende und eine Bürofachkraft. Obwohl Dieter Taubitz mit seiner Frau direkt vor Ort in Jagstheim wohnt, sieht er nicht mehr jeden Tag in seinem ehemaligen "Lebenswerk" vorbei. "Das ist auch nicht nötig, weil die Stammkunden bei Frau Schneider und ihrem Team in guten Händen sind", sagt der 69-jährige lachend. Für seine Nachfolgerin findet Dieter Taubitz nur lobende Worte. "Frau Schneider besitzt technisches Geschick und sie kann zupacken. Außerdem ist sie kommunikativ und geht offen auf die Menschen und Kunden zu, was in der Handwerksbranche wichtig ist", bekräftigt Taubitz.

Eine Frau und ein Mann im Büro. Mann übergibt lächselnd Aktenordner an Frau.
Andreas Scholz

Langjährige Berufspraxis

Im Jahr 1989 startete Jutta Schneider ihre Ausbildung zur Elektroinstallateurin im Betrieb von Dieter Taubitz. "Heute nennt sich das Elektrotechnikerin für Gebäude- und Energietechnik", so Jutta Schneider über den Wandel ihres Ausbildungsberufes. Im Jahr 2000 zeigt die tüchtige Frau stolz Dieter Taubitz ihren Meisterbrief.

 

Elektrikerin bei der Arbeit, lächselt in die Kamera
Andreas Scholz

Vollzeitkraft und zweifache Mutter

Eigentlich wollte Dieter Taubitz den Betrieb schon viel früher an seine ehemalige Auszubildende übergeben. Doch im selben Jahr, als der Weißstorch erstmals auf dem alten Backstein-Kamin brütete, kündigte sich bei Jutta Schneider ebenfalls der "Klapperstorch" an. "Mein Sohn Michael kam damals auf die Welt und die Firmenübernahme musste noch etwas warten", erläutert die zweifache Mutter. Den Spagat zwischen Familie und Vollzeitberuf hat sie bisher mit vereinten Kräften gestemmt. "Als Michael noch klein war, hat schon mal der Chef von einem Stammkunden auf ihn aufgepasst. Der hat nämlich selber sechs Kinder", sagt sie schmunzelnd. "Auch meine Frau hat zwischendurch auf den Kleinen aufgepasst", wirft Dieter Taubitz ein. Bei Projekten im nahen Ausland nahm die Elektrotechnikmeisterin den Jungen manchmal mit.

Aufträge in Europa und Übersee

Jutta Schneider und ihr Team kommen viel rum. So haben sie schon Bodenaufbereitungsanlagen auf der Formel-Eins-Rennstrecke in Valencia oder auf den Ölfeldern in Kuwait gewartet. "Wir bedienen aber auch heimische Industriekunden und springen ein, falls in der Brauerei um die Ecke plötzlich die elektronische Zapfanlage zickt", sagt Jutta Schneider lachend. Zeit zum Füße hoch legen oder für Hobbys wie Motorrad fahren bleibt da kaum.

 

Handwerkskammer begleitet Übergabe

Die stabile Auftragslage und treue Stammkunden bildeten große Pluspunkte, als die Firmenübergabe im Jahr 2012 wieder konkreter wurde. Dieter Taubitz und Jutta Schneider wendeten sich mit ihrem Anliegen an die Geschäftsstelle der Handwerkskammer Heilbronn-Franken in Schwäbisch Hall. Über drei Jahre begleitete Andreas Weinreich (Unternehmensberater im Ruhestand) sorgfältig den Übergabe-/Übernahmeprozess. "Als ich die beiden im Februar 2012 zum ersten Mal sah, hatte ich gleich ein gutes Gefühl", erinnert sich der Leiter der Geschäftsstelle der Handwerkskammer in Schwäbisch Hall. "Frau Schneider verfügte als Elektrotechnikmeisterin schon einmal über die fachliche Kompetenz und der Betrieb war wirtschaftlich gut aufgestellt", so Andreas Weinreich. "Bei Quereinsteigern bleibe ich oft skeptisch, weil ein Meisterbrief im Handwerk eben doch für die größte Qualität bürgt", erläutert der Unternehmensberater.



>> Frau Schneider verfügte als Elektrotechnikmeisterin über die fachliche Kompetenz und der Betrieb war wirtschaftlich gut aufgestellt", so Andreas Weinreich. "Bei Quereinsteigern bleibe ich oft skeptisch, weil ein Meisterbrief im Handwerk eben doch für die größte Qualität bürgt. <<

Andreas Weinreich, Unternehmensberater Handwerkskammer Heilbronn-Franken (im Ruhestand)

Professionelle Beratungsleistung

Dass Jutta Schneider bereits im Jahr 2001 einen Nebenerwerbsbetrieb anmeldete, verstärkte sein positives Gesamtbild. Die Vertrauensbasis für eine Unterstützung durch die Kammer war damit hergestellt. "Ein stabiler Auftragseingang erleichtert anstehende Gespräche mit der Bank und dem Steuerberater enorm", bestätigt Andreas Weinreich. Dieter Taubitz und Jutta Schneider konnten bei der geplanten Firmenübergabe auf den zuverlässigen Beratungsservice von Andreas Weinreich bauen. Der Unternehmensberater der Handwerkskammer Heilbronn-Franken ist seit dreißig Jahren im Geschäft. "Die kompetente Beratungsleistung der Handwerkskammer durch Herrn Weinreich hat sich bis zum Jagsttal herumgesprochen", bestätigt Jutta Schneider lachend.



>> Die kompetente Beratungsleistung der Handwerkskammer durch Herrn Weinreich hat sich bis zum Jagsttal herumgesprochen. <<

Jutta Schneider, Übernehmerin

Ausgereifter Übergabeprozess

In Etappen bereitete Andreas Weinreich mit Jutta Schneider und Dieter Taubitz bei regelmäßigen Treffen die notwendigen Unterlagen vor und stimmte den Termin für die offizielle Firmenübergabe ab. Neben einem Finanzierungsplan und Investitionsplan deckte auch eine Rentabilitätsvorschau das detaillierte Beratungsspektrum ab. „Wir haben uns schrittweise dem finanziellen Übernahmepreis angenähert“, sagt Andreas Weinreich gut gelaunt. Nach drei Jahren war es schließlich soweit und der Traum von der eigenen Firma wurde für Jutta Schneider im August 2015 wahr. „Wir sind froh, dass Herr Weinreich von der Handwerksammer uns den Übernahmeprozess so erleichtert hat“, bilanziert Jutta Schneider.

 

Beratungsangebot für Handwerker

Die Kammer berät Unternehmer und Übernehmer kostenfrei zu den verschiedenen Aspekten der Nachfolge:

  • Orientierungsberatung
  • Unternehmensdatenbank nexxt-change
  • Planungshilfen
  • Check-up zur Übergabefähigkeit des Unternehmens
  • Gestaltungsmöglichkeiten Übergabeform
  • Ermittlung des Unternehmenswertes
  • Bewertung des technischen Anlagevermögens
  • Betriebswirtschaftliche und rechtliche Aspekte der Beteiligung (Rechtsform, Haftungsfragen)
  • Moderation des Nachfolgeprozesses
 

Ansprechpartner vor Ort

Die Unternehmensberater der Handwerkskammer sind auf diese Themen spezialisiert und begleiten Handwerksbetriebe bei ihrer Nachfolgeplanung. Bitte wenden Sie sich an Ihren Ansprechpartner vor Ort.



Ein Artikel von Andreas Scholz.

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Dipl.-Kauffrau Christina Bauer

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