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Pressemitteilung der Handwerkskammer vom 31.Mai 2023Junge Nepalesen für eine Ausbildung gewinnen

Viele deutsche Handwerksbetriebe suchen händeringend nach Auszubildenden, können aber trotz intensiver Suche keine geeigneten Kandidaten finden. In Nepal hingegen verlassen junge, qualifizierte Menschen zu Tausenden ihr Heimatland, weil sie dort keine berufliche Zukunft haben. Warum also nicht jungen Nepalesen eine Ausbildung in Deutschland ermöglichen? Genau dieses Konzept verfolgt die deutsch-nepalesische Bildungsinitiative Nepal Secretary of Skills and Training (NSST), die ihre Arbeit kürzlich interessierten Betrieben in der Handwerkskammer Heilbronn Franken vorstellte.

 

Weitere Informationen 

 Homepage NSST



Auszubildende werden intensiv vorbereitet

Der Fachkräftemangel ist im Handwerk allgegenwärtig. „Die Betriebe müssen alle Ressourcen zur Fachkräftegewinnung nutzen“, sagt Kerstin Lüchtenborg, Leiterin der Berufsbildung der Handwerkskammer Heilbronn-Franken. Es sei keine Seltenheit, dass Initiativen zur Fachkräftevermittlung an die Handwerkskammer herantreten, erklärt Lüchtenborg. Oft seien die vorgestellten Programme jedoch wenig vielversprechend. Das sei bei NSST anders gewesen: „Das Konzept hat uns vollkommen überzeugt“, sagt Lüchtenborg.

Die Geschäftsführerin von NSST ist Kathrin Junken. Sie kommt ursprünglich aus der Nähe von Heilbronn, lebt aber seit vielen Jahren in Nepal und war dort auch Leiterin des Goethe-Instituts in Kathmandu.

Zu den Besonderheiten des NSST-Programms gehört die intensive Vorbereitung der Nepalesen in ihrem Heimatland, die insgesamt ein Jahr lang dauert. Die jungen Menschen, die zwischen 18 und 25 Jahren alt sind, verfügen bei ihrer Ankunft in Deutschland über ein deutsches Sprachniveau B2 und haben umfassende interkulturelle und berufsvorbereitende Trainings absolviert.

 

Unterstützung während Azubi-Zeit

Die Männer und Frauen suchen sich ein Berufsfeld aus, in dem sie in Deutschland eine Ausbildung absolvieren wollen. Die deutschen Betriebe wiederum können sich bei NSST registrieren und ihr Unternehmen sowie ihre angebotenen Ausbildungsberufe präsentieren. Findet sich ein passender Kandidat, finden online Bewerbungsgespräche statt. Kommt ein Ausbildungsvertrag zu Stande, unterstützt das NSST bei der Visa-Beschaffung und begleitet Betriebe und Azubis auch in Deutschland weiterhin, etwa durch Mentorenprogramme.

Die Kosten für die Dienstleitungen von NSST betragen für die Betriebe pro Azubi 3.000 Euro. Darin enthalten sind neben den Vorbereitungen und Sprachkursen auch der Flug und das Visum. Die Zahlung wird fällig, sobald ein Ausbildungsvertrag unterschrieben wurde und der Azubi sein Visum für Deutschland erhalten hat.

Im Bezirk der Handwerkskammer Unterfranken wurden bereits im vergangenen Jahr junge Nepalesen an Betriebe vermittelt. Die Rückmeldungen seien allesamt positiv, versichert Kathrin Junken. Im ersten Schritt kamen über NSST zunächst etwa zehn Nepalesen für eine Ausbildung nach Deutschland. Aktuell gibt es 130 Teilnehmer, die 2023 oder 2024, für eine Lehre nach Deutschland kommen wollen. Die Zahl der Teilnehmer soll jedes Jahr weiter steigen. 2025 sollen es bereits 500 sein.